Ich durfte mir wieder ein Sockenmuster (60 Maschen) für dieses Forum ausdenken. Bereits im September war mir klar, dass ich einen Schneemann einstricken will. Es gibt auch eine Anleitung für 52 Maschen hier 52 Maschen
Das Strickmuster findest du als pdf datei, wenn du dich angemeldet hast oder du schreibst mir eine Mail, dann schick ich dir die Anleitung zu (unbedingt im Spamfilter nachschauen!!)
Übrigens, hier könnt ihr von allen Mitstrickerinnen die gestrickten Socken bewundern.
Mein Mann hat unseren Enkelkindern an Weihnachten eine Geschichte erzählt. Sie passt prima zu dieser Schneemann Anleitung.
Ich hab Socken in Grösse 37 gestrickt; für das Fussteil hab ich einen Rest Verlaufsgarn genommen. Die Kindersocken kommen wieder in meine Spendenbox.
Hier die Geschichte:
Der fröhliche
Schneemann eine Geschichte von R.Z.
In einer kleinen Siedlung am Rande der Stadt lebte einmal
eine Familie mit zwei Kindern. Eliane und Emil waren aufgeweckte Zwillinge im
Vorschulalter. Sie wohnten in einem Reiheneinfamilienhaus mit einem grossen
Garten, den sie in jeder freien Minute nutzten. Er war bestens geeignet zum
Spielen, aber er machte im Frühling, Sommer und Herbst auch eine Menge Arbeit. Nur
im Winter war nicht viel im Garten zu tun.
Eliane und Emil arbeiteten gerne im Garten. Sie
beobachteten im Frühling, wie die ersten Blumen hervorkamen. Im Sommer konnte
man unter dem Rasensprenger durchspringen oder Wasserschlachten machen. Auch im
Herbst liess es sich im Garten gut spielen. Eliane und Emil machten dann einen
grossen Laubhaufen in welchem sie sich eingruben, bis nur noch der Kopf
herausschaute. Nur im Winter war es den beiden manchmal langweilig.
Im Nachbarhaus wohnte eine nette, ältere Dame namens Frau
Bohnenblust; auch sie hatte einen grossen Garten. Weil Frau Bohnenblust alleine
lebte, halfen Emil und Eliane ihr oft im Garten, dafür erhielten sie dann von
ihr frischen gebackenen Beerenkuchen manchmal auch noch mit Vanilleeis dazu.
Das schmeckte den Kindern besonders gut.
An einem bitterkalten Dezembermorgen kam Emil auf die
Idee im Garten eine Eisbahn zu bauen. Eliane war begeistert. Eimer für Eimer
schleppten sie Wasser aus der Waschküche in den Garten. Sie gossen das Wasser
auf den mit Steinplatten belegten Sitzplatz. Jetzt mussten sie nur noch warten,
bis das Wasser gefroren war.
Da riecht es doch nach Weihnachtsgebäck meinte Eliane, da
könnte man direkt reinbeissen. Frau Bohnenblust war auf ihrer Terrasse und
hörte das Gespräch der beiden. „Die
Weihnachtsplätzchen sind fertig“, rief sie den Kindern zu. „Zimtsterne,
Anisbrötli, Konfitäschli, Spitzbuben, Schoggigutzeli und Vanillegipferl liegen
zum Probieren bereit auf den Tellern. Darf ich euch einladen? Es gibt auch noch
eine Tasse heisse Schokolade dazu.“ Das liessen sich Eliane und Emil nicht
zweimal sagen. Flux sprangen sie über den Gartenzaun und standen schon vor Frau
Bohnenblust. „Da sind wir, wir helfen
sehr gerne beim Weihnachtsplätzchen probieren“, sagten sie und zwinkerten mit
den Augen.
Die drei setzten sich an den grossen Tisch im Wohnzimmer.
Die Gutzeli schmeckten nicht nur gut, nein sie waren auch wunderschön
anzuschauen. Die Kinder lobten ihre Gastgeberin. Frau Bohnenblust fing von früheren Zeiten an zu erzählen: Als sie
noch ein Kind war, gab es hier im Winter immer viel Schnee. Nicht wie jetzt, wo
es nur in den Bergen schneit. Sie hätten Schneemänner gebaut, fuhren mit ihren
Schlitten rum und hätten Schneeballschlachten gemacht. An Weihnachten lag damals
meistens alles unter einer märchenhaften Schneedecke.
Emil schaute Eliane an und sagte leise: „Ich möchte, dass
es wieder wie früher wird und es an Weihnachten Schnee hat.“ Eliane schluchzte:
„Ich auch. Was müssen wir machen, dass an Weihnachten draussen Schnee liegt?“
Frau Bohnenblust überlegte und meinte, dass sie beide es sich ganz fest
wünschen müssten, vielleicht gehe dann der Wunsch in Erfüllung. Die Kinder
schauten sich an und waren sich einig, dass sie das machen würden. Später
bedankten sie sich bei ihrer Nachbarin für die leckeren Plätzchen und gingen
nach Hause.
Als Emil und Eliane am Abend in ihren Betten lagen,
flüsterte Eliane zu Emil: „Wir wünschen uns jeden Tag ganz viel Schnee an
Weihnachten, nur das und sonst gar nichts, dann geht unser Wunsch sicher in
Erfüllung.“ Emil war damit einverstanden.
In den nächsten Tagen war bei den Geschwistern zu Hause
ganz viel los, die Weihnachtsvorbereitungen standen an. An einem Abend fragte
der Vater nach dem Essen die Zwillinge, was sie sich denn zu Weihnachten
wünschen. Die Kinder schauten sich an und Eliane erklärte dem Vater, dass sich
beide Schnee wünschen, nur Schnee und Emil bestätigte das auch. Die Eltern
sahen sich fragend an und die Mutter meinte, dass sei doch nicht ihr Ernst.
Aber die Kinder antworteten, das sei ihr voller Ernst, sie wünschen sich das
ganz fest. Der Vater meinte, das würde eine schöne Bescherung. Bald riefen alle
Verwandten an, um sich bei den Kindern nach den Weihnachtswünschen zu
erkundigen. Die Antwort war immer die gleiche, sie wünschen sich nur Schnee
sonst nichts.
Die Festtage kamen immer näher, aber von Schnee war noch
nichts zu sehen. An Heiligabend lagen dieses Mal keine Geschenke unter dem
Christbaum keine für die Kinder und auch keine für die Erwachsenen, denn auch
diese hatten sich wieder einmal nur Schnee gewünscht. Draussen lag immer noch
kein Schnee. Man ass wie immer Fondue Chinoise, sang Weihnachtslieder, aber es
gab keine Geschenke zum Auspacken. Im festlich geschmückten Wohnzimmer
herrschte eine traurige Stimmung. Man schaute sich an, aber keiner sagte etwas.
Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Gäste. Eliane
und Emil gingen in ihr Zimmer ins Bett. Ein leises Schluchzen unter den
Bettdecken wies darauf hin, dass die beiden sehr traurig waren. Es dauerte
lange, bis sie einschlafen konnten. Der Rollladen war nicht ganz geschlossen,
so konnte auch der Mond die enttäuschten Zwillinge sehen.
Am nächsten Morgen fiel Licht durch die Schlitze des
Rollladens direkt auf Elianes Gesicht und weckte sie auf. Eliane stand auf und
schaute durch einen Rollladenschlitz, was sie da sah, glaubte sie erst gar
nicht. Der ganze Garten war weiss. Das war…? Das war Schnee! Eliane schaute
durch einen anderen Schlitz, der Schnee war immer noch da, es war wirklich
Schnee.
„Emil, wach auf, es hat geschneit. Im Garten liegt
wirklich Schnee“, rief Eliane. Emil konnte es nicht glauben, er meinte, ob sie
ihn hochnehmen wolle. Schnell stand er auf und schaute durch den
Rollladenschlitz. Tatsächlich, es hatte über Nacht geschneit.
Die Kinder gingen aus ihrem Zimmer und klopften dann an
die Schlafzimmertür der Eltern. Sie öffneten die Tür. „Mama, Papa es hat
wirklich geschneit“, riefen die Zwillinge. Der Vater konnte es fast nicht
glauben; er stand auf und sagte zu den Kindern: „Lasst uns in den Garten
nachschauen gehen.“ Alle vier gingen in den Garten, vorsichtig berührte der
Vater das Weiss und meinte, dass es an ein Wunder grenze. Es war tatsächlich
Schnee. Beim Frühstück schmiedeten Eliane und Emil Pläne, was sie alles mit
Schnee bauen wollten. Die Eltern fanden die Idee gut. Nach dem Essen machten
sich die Kinder an die Arbeit. Ein kleiner Schneeball wurde im Schnee gedreht
und gedreht bis daraus eine grosse Kugel entstand. Das wurde der Bauch. Das
gleiche machten sie noch einmal für den Kopf einfach ein wenig kleiner. Jetzt
fehlten nur noch die Nase und die Augen. Mama kam in den Garten und brachte
Emil und Eliane eine Möhre für die Nase und zwei Kaffeebohnen für die Augen. „Wow,
das sah jetzt perfekt aus.“ Alle meinten, dass es ein schöner Schneemann
geworden sei.
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Schneemann gebaut von meinem Mann
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Nach dem Mittagessen gingen die Zwillinge wieder in den
Garten, da hörten sie plötzlich den Schneeemann frage:. „Kinder, könnte ich
auch eine andere Augenfarbe haben, denn ich habe braun nicht so gern?“ Eliane überlegte kurz und ging ins Haus. Sie
kam mit zwei Blueberries zurück und
ersetzte mit diesen die Kaffeebohnen. Blaue Augen fand der Schneemann
sehr hübsch. Frau Bohnenblust schaute über den Zaun und meinte, der Schneemann
sei sehr schön und es freue sie, dass sie das noch einmal erleben dürfe.
Langsam wurde es dunkel, da verabschiedeten sich die Kinder von ihrem
Schneemann und gingen ins Elternhaus.
Am anderen Morgen gingen Eliane und Emil nach dem
Frühstück als erstes wieder zum Schneemann raus. Sie fanden, dass er etwas
traurig aussehe. Der Schneemann erklärte ihnen, dass die Nacht sehr kalt
gewesen sei und er jetzt etwas Halsweh habe. Die Zwilinge hatten eine Idee.
Emil lief runter in den Keller und holte aus einem Kleidersack einen Schal
raus, den Mutter spenden wollte. Vorsichtig legte Emil den Schal um den Hals
des Schneemanns. Frau Bohnenblust war damit beschäftigt, Vogelfutter ins
Vogelhäuschen zu füllen, als sie den eingekleideten Schneemann sah. Sie fand,
er sehe damit sehr modisch aus und die Wolle wärme sehr gut. Eliane erklärte
der Nachbarin stolz, dass die Oma den Schal gestrickt habe. Sie stricke für die
ganze Familie Mützen, Socken, Handschuhe und auch Schals und vieles mehr. Zum
Teil habe sie die Wolle sogar selber gefärbt und eigene Strickmuster entworfen.
Frau Bohnenblust meinte, das sei ja eine tolle Oma.
Für die Kinder wurde es zur Gewohnheit, dass sie den Schneemann
jeden Morgen besuchten. Sie fragten ihn auch immer, wie es ihm ginge. Frau
Bohnenblust beobachtete sie dabei und musste schmunzeln. Der Schneemann fühlte
sich auch meistens gut und es freute ihn, dass der Winter so lange dauerte.
Eines Morgens kullerte dem Schneemann eine Träne über die
Wange. Als Eliane das sah, fragte sie ihn, was er den habe. Da erzählte er,
dass in der Nacht ein Hase gekommen war und seine Karottennase abbeissen wollte
und er käme wieder. Eliane war richtig
erschrocken. Frau Bohnenblust hörte das und sagte zu den Kindern, dass man das
verhindern müsse. Sie werde für den Hasen ein paar Möhren in den Garten legen.
Die Nachbarin runzelte die Stirn und überlegte einen Moment. Dann ging sie
schnell ins Haus zurück und verschwand in ihrer Küche. Kurze Zeit später kam
sie zurück. In der Hand hielt sie eine lange, scharfe, rote Pfefferschote. „Die
wird der Hase sicher nicht essen und der Schneemann werde den ganzen Winter
keinen Schnupfen haben!“ Die Kinder fanden das eine gute Idee und bedankten
sich bei Frau Bohnenblust. So vergingen viele Tage in diesem kalten Winter und der
Schneemann war sehr glücklich.
Die Tage wurden langsam länger, der Frühling kam näher.
Eines Morgens merkten die Kinder, dass der Schneemann sehr traurig ausschaute.
Sie fragten ihn, woran das liege. Er seufzte und erklärte den beiden, dass es
immer wärmer werde und er langsam schmelze. Er sei so gerne bei ihnen gewesen,
aber er müsse sich langsam von allen verabschieden. An diesem Tag war Frau
Bohnenblust nicht im Garten, somit konnte sie den Kindern mit Ratschlägen nicht
weiter helfen.
Als Eliane und Emil wieder im Haus waren, überlegten sie
lange, wie sie dem Schneemann helfen könnten. Da hatte Emil einen Geistesblitz.
„Es ist sehr traurig, aber ich habe nur eine Idee, wie wir den Abschied
hinausschieben können. Wir nehmen unseren grossen Sonnenschirm, den wir im
Sommer auf unserem Sitzplatz aufstellen. So hat der Schneemann ein wenig
Schatten. Vielleicht steht er dann ein paar Tage mehr in unserem Garten.“ Die Kinder
holten den Sonnenschirm aus dem Keller und stellten ihn neben dem Schneemann
auf.
Als Frau Bohnenblust am Abend auf die Terrasse kam, sah
sie den Sonnenschirm neben dem Schneemann. Sie machte sich Gedanken und seufzte
leise: „Ja, es wird Frühling, für die einen ist das wunderschön und anderen tut
es weh. Es ist schmerzhaft, wenn man sich von einem Wunsch, der in Erfüllung
gegangen ist, trennen muss.“ Sie überlegte den ganzen Abend, wie sie den
Kindern helfen könnte. Erst im Traum kam Frau Bohnenblust die Lösung.
Am Morgen stand Frau Bohnenblust im Garten und wartete
auf die Nachbarskinder. Als Emil und Eliane heraus kamen meinte sie, nun komme
der Frühling und bald werden die ersten Blumen spriessen und die Bäume blühen.
Die Zwillinge schauten sich an. “Nein, für uns ist das kein Trost, dafür muss
uns der Schneemann verlassen.“ Frau Bohnenblust bat die Kinder zu sich rüber.
Zu dritt gingen sie in den Keller, dort hatte Frau Bohnenblust viele Sachen
gelagert, welche sie nicht mehr
brauchte. „Da schaut“, rief die ältere
Dame und zeigte auf einen grossen, gläsernen Schrank. „Das ist eine
Tiefkühlvitrine, sie funktioniert noch tadellos.“ Wie versteinert blieben die Zwillinge stehen,
sie wussten sofort, was Frau Bohnenblust für eine Idee hatte. „Ja, Kinder. Wir
stellen den Schneemann in die Kühlvitrine. Dort kann er bleiben bis der nächste
Winter kommt und ihr beiden dürft ihn immer besuchen, wann immer ihr wollt.“
Die Kinder strahlten über das ganze Gesicht und Emil meinte: „Frau Bohnenblust,
sie sind ein Engel“ und Eliane fügte hinzu „und eine gute Fee.“ Die Nachbarin
wehrte ab.
Sorgfältig wurde der Schneemann zum Gefrierschrank
transportiert. Als der Schneemann durch die Glasscheibe schaute, meinte er,
dass es ihm hier sehr gut gefällt und
dass er alle liebe.
Von diesem Tag an besuchten Emil und Eliane den
fröhlichen Schneemann, wann immer sie Zeit hatten und auch Frau Bohnenblust
schaute öfters bei ihm vorbei und zwinkerte ihm zu.
Dieser Schneemann steht/stand wirklich im öffentlichen Garten des Beyeler Museums in Riehen, Er wurde von einem Künstler erbaut.
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