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Dienstag, 3. Juli 2018

Radtour Basel - (Rheinradweg Elsass) - Lauterbourg - Baden Württemberg - Basel

Ich war lange am Überlegen, ob ich überhaupt noch einen Radtourenbericht schreiben soll, denn es ist doch eine aufwendige Arbeit. Nachdem ich aber gesehen habe, dass einzelne von meinen Radtouren Berichten über 1000 Menschen angeklickt haben, denke ich, dass sich der Aufwand doch lohnt. Es würde mich freuen, wenn auch mehr Leute Kommentare aber auch Fragen oder Kritik dazu schreiben würden. DANKE im Voraus!

Informationen und downloads
(Radfahren im Elsass)



Basel/CH - Breisach/D - Erstein/F - Gries/F - Neuburg/D - Diersheim/D - Allmannsweier/D - Vogelgrun/F - Basel/CH
8 Tagesetappen total: 487,35 km, Fahrtzeit: 28 Std. 43 Min., 1 Plattfuss am letzten Tag und auch ein wenig Regen und ganz viel Gegenwind

Basel/CH - Breisach/D 64,96 km Fahrzeit: 3 Std. 42 Min (5.6.2018)
Unsere Tour fing diesmal an unserem Wohnort an und endete auch wieder dort. Über die Hiltalingerbrücke fuhren wir nach Weil am Rhein, dann über die Dreiländerbrücke nach Hunique. Der Weg führte uns anschliessend am Rhein Rhonekanal entlang durch die Petite Camargue d'Alsacienne, einem grossen Naturreservat. Vorbei an vielen Elsässer Dörfern mit wunderschönen Riegelbauten führte uns der gut gekennzeichnete Radweg Nr. 15 Richtung Norden. Sogar Schafherden haben wir unterwegs gesehen. Am frühen Nachmittag haben wir unser Etappenziel Breisach im Breisgau erreicht.



Stauwehr bei Breisach
Radbrunnen Turm

Dieses Jahr buchten wir die Übernachtungen jeweils per Internet 1 bis 2 Tage im Voraus, da die Übernachtungsmöglichkeiten in den kleineren Orten auf unserer Strecke doch eher spärlich ausfallen. So haben wir nicht jeden Tag den Stress mit Zimmersuche.

Vor dem Nachtessen spazierten wir noch zum Breisacher Münster hoch. Die Gewitterfront, die sich im Anzug befand, überraschte uns jedoch früher, als wir erwartet hatten. Mit heftigem Wind und grossen Regentropfen fing es an. Ein kurzer Sprint unter einen Baum brachte uns aber nicht wirklichen Schutz. Da kam ein Auto angefahren, hupte und die Beifahrertür ging auf. Eine ältere Dame gab uns ein Zeichen einzusteigen. Wir waren kaum im Auto eingestiegen entlud sich das Gewitter mit seiner ganzen Intensität. Die nette Dame fuhr uns vom Münsterhügel runter zu unserem Hotel. Als wir uns herzlich bedankten, sagte sie nur, das sei doch selbstverständlich. Mein Mann meinte, sie sei doch ein Engel.

Zimmer mit Frühstück in Breisach im Hotel Bären für 85 Euro. (Montag geschlossen) Die Hotel-Küche ist sehr zu empfehlen! Hier seht ihr mein Schnitzel nach Wienerart. Dazu gab es noch Pommes und Salat. Sogar ich als begeisterte Fleischessserin musste nach einem Schnitzel aufgeben. Die Hotelbesitzerin fragte mich, ob sie mir das Schnitzel im Kühlschrank für die morgige Weiterreise aufbewahren soll. Das fand ich super!!! Auch das Frühstück kann sich sehen lassen.

 

Breisach/D - Erstein/F 63,82 km, Fahrtzeit: 3 Std. 28 Min. (6.6.2018)
Der Radweg führte uns am Kanal entlang, das war sehr angenehm, denn man konnte im Schatten fahren.




Heute trafen wir keine Schafherden an, dafür eine Schwanenfamilie. Wir staunten nicht schlecht, denn das hatten wir noch nie gesehen, dass die Schwanenmama (oder war es der Papa?), die Kinder Huckepack nimmt. 3 Schwanenküken auf dem Rücken und 2 müssen nachschwimmen.



Am frühen Nachmittag trafen wir in Erstein ein und suchten unser vorgebuchtes Hotel. Wir fuhren zur Touristeninformation. Dort wurde uns der Weg zum Hotel erklärt und die freundliche deutsch sprechende Dame gab uns auch noch den Tipp von einem Baggersee in der Nähe.

Wir übernachteten im Hotel: L'Hôtel des Bords de L'Ill für 67 Euro das Doppelzimmer ohne Frühstück. Das Frühstück kostete zusätzlich 19 Euro. In Frankreich ist es oft üblich, dass die Zimmerpreise ohne Frühstück angegeben sind, also Vorsicht bei der Buchung! Leider war das Zimmer sehr klein mit Schimmel in einer Ecke und das Badzimmer war winzig.
Nach dem Zimmerbezug fuhren wir mit unseren Rädern zum Baggersee. An diesem ist ein Restaurant mit Sanitäranlagen.

Baggersee, Bild aufgenommen am anderen Morgen
Weil wieder ein Gewitter aufkam, wollten wir nicht in den Ort fahren resp. gehen. So beschlossen wir, im Hotelrestaurant zu essen. Als wir um 18:00 das Restaurant betraten, teilte uns die Chefin mit, dass die Küche erst um 19:00 aufmacht., was für hungrige Radfahrer sehr unangenehm ist, in Frankreich aber an vielen Orten so üblich ist. Also verbrachten wir eine ganze Stunde beim Apéro!!!

Der von uns bestellte Flammkuchen war ganz in Ordnung.

Die beiden Leute an der Réception waren sehr unfreundlich, obwohl ich französisch mit ihnen gesprochen habe, sie können aber auch deutsch. Man gibt sich hier nicht sehr viel Mühe. Die junge Serviertochter im Restaurant war aber freundlich. Das Wlan und dann auch das TV funktionierte nicht mehr, weil am Tag zuvor ein heftiges Gewitter war, sagte man uns. Das extra bezahlte Frühstück war seinen Preis nicht wert. Auch die Kaffemaschine funktionierte nicht richtig.


Erstein/F - Gries/F 54, 44 km, Fahrtzeit: 3 Std. 08 Min. (7.6.2018) 
Heute starteten wir bereits um 9 h, weil sie gestern Abend bei der Wettervorhersage vor heftigen Gewittern ab 14 h gewarnt haben. Unsere Route führte uns wieder an den wunderschönen Wasserstrassen entlang. Die alten Platanen Alleen sind uns bei der Hitze sehr willkommen.





Durch Strasburg kamen wir dank ausgeschilderten Radwegen sehr gut durch. Wir staunten, als wir die neu erbaute russisch orthodoxe Kirche sahen. Was für ein Prunkbau! Auf dem Foto sieht man es nicht so gut, aber das Gold der Zwiebeltürme glänzt mega, wenn die Sonne scheint.

Fotolink

Wir durchfuhren einige Waldstücke, die zum Naherholungsgebiet von Strasbourg gehören. In Gambsheim verliessen wir die Route 15, weil wir unsere Übernachtung in Gries gebucht hatten. Auf stark befahrenen Nebenstrassen, die weder Radweg noch Radstreifen aufwiesen, fuhren wir mit immer einen Blick nach hinten. Im kleinen Ort Gries übernachteten wir im "Chambres d'hôtel aux deux cigognes". Es ist ein Familienbetrieb mit ganz herzlichen Menschen. Da wir bereits um 13 h dort waren, erholten wir uns noch ein wenig im Gartenbereich. Die Zimmer sind mit sehr viel Liebe und Geschmack eingerichtet. Übernachtung mit Frühstück für 69 Euro. Leider gibt es im Ort nur ein Restaurant, das nur Flammkuchen auf der Speisekarte hat. Das wollten wir nicht schon wieder essen, deshalb kauften wir im Supermarkt ein. Der freundliche Metzger sprach sogar Elsässerdeutsch. Zum Dessert bekamen wir von der Grandmère frische Himbeeren serviert. So lieb.
Übrigens heute hatten wir überhaupt kein Gewitter!!!
 
Gries/F - Neuburg/D 60,34 km, Fahrtzeit: 3 Std. 26 Min. (8.6.2018)

Auch heute an meinem 60. Geburtstag zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Jetzt mussten wir wieder auf die Route 15 zurück fahren. Wir radelten auf einer stark befahrenen Strasse, die Autos und LKWs fuhren mit "100 Sachen" an uns vorbei, da kam ein ungutes Gefühl auf. Es gab weder Radweg noch Radstreifen. Warum? Wir waren ja auch die einzigen Radfahrer.

Es war ein erleichterndes Gefühl, als wir in Drusenheim wieder auf der Veloroute Rhin waren. Vor Louterburg gönnten wir uns in einem Gartenrestaurant am Rhein ein Panaché, bei Temperaturen über 30 Grad keine schlechte Idee.

Das reservierte Hotel Sonne in Neuburg mit griechischem Restaurant hatten wir bald gefunden. Übernachtung mit Frühstück für 79 Euro. Mein Geburtstagsessen genossen wir in unserem Hotelrestaurant: sehr gute griechische Teller - satt bis zum Abwinken. Zum Glück gab es zum "Verreissen" einen Ouzo.

Leider wurde die Nachtruhe von Bewohnern im gegenüberliegenden Haus nicht eingehalten, Musik/Lärm bis etwa 3 Uhr, schlafen war nur mit Oropax möglich, aber dafür konnte ja das Hotel nichts. Das Frühstück war sehr grosszügig.








Neuburg/D - Diersheim/D 73,28 km, Fahrtzeit: 4 Std. 23 Min. (9.6.2018) 

Start um neun Uhr wieder bei schwülem Wetter, schon bald haben wir uns verfahren, aber dann haben wir die Fähre doch noch gefunden, Überfahrt 5 Euro für beide. Nun ging es am Rhein entlang. Leider waren die Wege voll mit neu eingestreutem Kies, deshalb empfiehlt es sich nicht mit viel Gepäck auf der Route des Rheindamms zu fahren. Eine alternative sind regionale Innlandradwege. Der tiefe Kies ging ganz schön in die Beine und die Hitze war auch wieder Schweiss treibend. Auf dieser Strecke sollte man genügend Wasser mitnehmen, da es fast keine Möglichkeit gibt die Bidons nachzufüllen. Am Mittag gönnten wir uns eine längere Pause mit Essen und Baden an/im einem der vielen Baggerseen

Übernachtung im idyllisch gelegenen Hotel Garni Provence für 80 Euro in Diersheim. Sehr nette aufgestellte Frau am Empfang, sie hat uns sogar noch ein grösseres Zimmer gegeben. In diesem Hotel gibt es kein Nachtessen, also spazierten wir nach dem Duschen zu Fuss zum Restaurant "zum Rappen". Sehr gute serbische Küche zu einem fairen Preis. Riesenauswahl beim Frühstücksbuffet am anderen Morgen.

Autofähre
auf der Fähre





Diersheim/D - Allmannsweier (Schwanau)/D 54,25 km, Fahrzeit: 3 Std. 22 Min. (10.6.2018)

Leider wurde es heute auch wieder sehr warm. Kies- Wald- und Teerwege und sogar wenig Gegenwind, ich hab das Gefühl, ich werde jeden Tag müder.  Wir sind viele Umwege gefahren, da wir den Rheindamm meiden wollten und die regionalen Radrouten sehr schlecht ausgeschildert sind. Also immer wieder anhalten, Karte hervor nehmen und neu orientieren. Übrigens ich hatte keinen Internetempfang auf meinem Handy, also auch keine Möglichkeit den Weg zu finden. 

Am frühen Nachmittag fanden wir endlich unser Seehotel "Europa" Hotel Webseite in Allmannsweier (Schwanau). Das Hotel ist im Styl einer spanischen Hazienda gebaut, auch die Zimmer, die Einrichtung ist im Vintagelook. Leider ist die Reception erst ab 16 Uhr besetzt und wir wussten nicht, dass man den Zimmerschlüssel hinterlegen lassen kann. So genossen wir in unseren verschwitzten Velokleidern bei einem kühlen Bier den Auftritt einer Countryband im angrenzenden Restaurant. Wir lieben beiden Countrymusik. Die Band sang und spielte wirklich gut. Übrigens, ich glaube, man darf in diesem See nicht baden, denn ausser ein paar Kindern war niemand am Uferrand. Doppelzimmer 80 Euro mit sehr gutem Frühstück.
Ups, sind wir falsch gefahren? (Kehl Hafen)
Kehl
Ufo?
nein - Rathaus in Meissenheim hier
Stromleitungen so weit das Auge reicht

See beim Seehotel Europa
Seehotel Europa


Allmannsweier/D - Vogelgrun/F 53,15 km, Fahrzeit: 3 Std. 05 Min. (11.6.2018)
Endlich war es mal bewölkt und nicht so warm, wie die Tage zuvor. Mein Mann hatte heute eine gute Route gewählt, keine Kieswege (Damm am Rhein) sondern wir fuhren alles auf Nebenstrassen fast ohne Verkehr. Bei einem Maisfeld sahen wir ein totes Reh liegen. In Rust fuhren wir am Europapark vorbei. Weiter ging es Richtung Kaiserstuhl an vielen schönen Weinbaudörfern vorbei. Hier galt es für uns doch noch einige Steigungen zu bewältigen.

In Vogelgrun mussten wir unser Hotel Le Caballin auf der I'll du Rhin suchen. Übernachtung (71 Euro mit Frühstück (20 Euro) extra. Als wir unser Zimmer bezogen, begann es heftig zu regnen. Aber später kam wieder die Sonne raus und wir konnten auf der Terrasse des Hotelrestaurants (da leider nichts anderes in der Umgebung ist) endlich um 19 h (Frankreich!) essen.

viel Kies auf dem Rheindamm
beim Hotel

Vogelgrun/F - Basel/CH 63,11 km, Fahrzeit: 3 Std. 52 Min. (12.6.2018)

Heute war das Wetter sehr bewölkt, schon bald mussten wir unsere dünnen Regenjacken und die Leuchtwesten (in Frankreich bei schlechtem Wetter obligatorisch) anziehen, aber nicht lange, schon hörte der Regen auf. Das Wetter änderte sich noch ein paar Mal. Leider hatten wir auch viel Gegenwind. Bei einer Pause, sah mein Mann, dass mein Hinterreifen wenig Luft hatte. Er hat ihn wieder aufgepumpt. Bloss keinen defekt am letzten Tag, dachten wir. Doch der Reifen hielt trotz „schleicher“ bis zu Hause durch.


Bewässerungsgalgen auf  Elsässer Feldern

Sind wir schon wieder falsch gefahren? Nein, das Kamel gehört zu einem Zirkus. 

und noch einmal eine Pause in der Petite Camargue

Gegen 15 Uhr erreichten wir total müde aber glücklich unser Zuhause in Basel. Am anderen Tag hat mein Mann den Pneu von meinem Hinterrad „unter die Lupe“ genommen und dabei gesehen, dass ein ganz kleines Loch von einer Glasscherbe stammend drin war.

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