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Freitag, 14. Dezember 2018

unsere Weihnachtskarte 2018

So, ich hoffe, dass nun alle unsere Freunde die Weihnachtskarte per Post erhalten haben und ich diese hier zeigen kann.

Wenn ich schreibe "unsere" Weihnachtskarte, dann meine ich es auch so, denn mein Mann ist immer für den Text zuständig und ich gestalte die Vorderseite der Karte. Die Tannenbaum Strickanleitung hab ich im Internet gefunden: hier


Der Text ist in Schweizer Dialekt geschrieben. Vielleicht versteht ihr doch etwas davon?



E grosse Traum

E chlieses Biebli stoht unter em Wiehnachtsbaum
und singt vo sim aller gröschte Traum
in ere Stube rich gschmückt fürs Fescht,
mit viele nätte gladene Gescht.
Die ganzi Familie sitzt am Tisch,
so wies allewil am Heilige Obe isch.
Doch in däm Johr isch es nit wie immer,
e bsunderi Atmosphäre isch im Zimmer.
Das Biebli, wo do duet singe
will e Botschaft für alli bringe.
Er isch gflüchtet us sim Heimatland
vor eme Krieg, wo gfiert wird ohni Verstand.
Er het alles verlore, wo er gärn het ka
und das nur wäge eim im Hirni chrangge Ma:
dr Vater, d Mueter und au ihres Huus,
d Schwester, dr Bruder es isch e gruus.
Jetzt stoht er allei do uf dere Wält
wäge me Krieg, wos goht um Macht und Gäld.
E neus Dehei  het er gfunde do,
denn e liebi Familie het ihn zue sich gno.
Färn ab vo sim Heimatland
sind sie in dere Stube mitenand.
Er singt in ere Sproch, wo sie nit könne verstoh,
doch mit Gfühl, wo tief in ihri Härze dien go,
mit Träne in de Auge und zittriger Stimm,
will d Gedanke an Vergangenes sind no so tief drin.
Was er ihne sage will, könne aber alli fühle,
dr eint oder anderi muess jetzt au e bitzli  hüle.
All das was me nit chaufe cha mit Gäld,
isch Friede uf dr ganze Wält.
S Biebli unterem Wiehnachtsbaum
wünscht sich d Erfüllig vo däm allergröschte Traum.


Mir wünsche Euch  bsinnligi Feschtdäg
und e guete Rutsch ins neue Johr.
                                                                                                                       
 




Freitag, 15. Dezember 2017

Weihnachtskarte 2017

Auch in diesem Jahr bekommen unsere Bekannten und Freunde eine selbstgebastelte Karte von uns. Wie immer schreibt mein Mann das Gedicht.

Das verschiedene Papier und den Elch aus Holz habe ich gekauft und dann aufgeklebt, resp. vorher noch zugeschnitten.

Als Blattbeilage kommt das Gedicht von meinem Mann dazu:

Mir sammle für e guete Zwägg       

Und wieder isch es Johr verbi,
me meint, es chönt nit möglich si.
Vor kurzem hän mir no gstrotzt vor Chraft
unermiedlig und voll im Saft.

Doch langsam isch die Zyt verbi,
mir gspüre unseri Biologie.
Dr Abbau chunt nit bi allne glich,
es isch aber egal öb arm oder rich.

D Biologie macht uns älter jedes Johr
und raubt uns Zähn und au no d Hoor.
Mir sötte jetzt schaffe bis ähne use,
das git uns z dänke und loot uns nüm pfuse.

E mänge Bruef kasch zwor bis 100 mache:
Politiker, Treuhänder, Bänker oder so Sache.
Alli, die wo aber körperlig hart min chrampfe,
chönne ab dere Entwiglig nur am Bode stampfe.

Ganz bsunders dänke mir an die zwei Gselle,
wo sich scho lang hätte pensioniere welle.
Sit viele Johr bim gliche Arbetgäber
nit beamtet, aber trotzdäm Uniformträger.

Bi Wind und Wätter chrampfe si dus und din
mir meine, dä Job macht au wirklich Sinn.
Will sie aber kei Pensionkasse hän und wenig AHV,
findet sich für ihri Nochfolg au kei Sau.

Doch mit de Hilfsmittel, wo si vo uns wärde biko,
werde sie den no es paar Jöhrli überstoh.
Zwei Elektrovelo dien mir ihne schängge,
die löhn sich mit vorghängte Rollatore länke.

Für die schwere Segg zum Trage mit de Gschänk
kriege sie e Gutschien für künstligi Glänk.
Au dr Esel ka dis Johr nüt me trage,
er kriegt vo uns e E-Bike-Leiterwage.

Jetzt händ Ihrs gmerkt, worum und um wär‘s goht,
s Ziel isch, dass dr Santichlaus witerhin beschtoht.
Au dr Schmutzli mues no witermache,
trotz de Bipäss, es isch nit zum lache!

Für Elektrovelos, Rollatore und däm Leiterwage
hän mir sehr viel Gäld miesse zämmetrage.
Drmit das Gschäft au witerhin funktioniert,
hän mir mit de Amerikaner fusioniert.

Dr Trump, es paar Bänker und sunsch no so Pfiffe
hän uns versproche, unter d Ärm uns z griffe.
Will bis jetzt kei Stutz isch ko vo dr USA,
sin mir finanziell ganz schitter dra.

Drum hän mir dänkt, ihr chöntet chli spände
und e littel Money for Santa Claus und Schmutzli sände
an unseri Kontos uf de Schwizer Banke
in Dollar, Euro oder au Franke.

S Hilfswärk isch Wältwit anerkannt,
s Gäld verlauft wie immer noch dr Wiehnacht im Sand.
Mir hoffe mir hän eures Vertraue biko
und wünsche frohi Festdäg und so.

Barmhärzigkeit kasch au mit E-Banking vollzie,
es spart Köschte und macht fascht kei Mie.
Mir hälfe immer, wenn mir hälfe könne,
doch uns dien mir halt au öppis gönne.

Sötti unseri Sammlig erfolgrich si,
sin mir au bim nägste Projägt drbi.
Mir wüsse noni wie oder für was,
viellicht gits e Kollägte für dr Osterhas?

Bi ihm mien zwei neui Sprungglänk ane,
sunscht gumpt er uf sine Eier und dr Banane!
Das ka empfindlichi Schmärze ge,
so öppis wän mirjo au nit gseh!


Schöni Festdäg und e guets neus Johr


Mittwoch, 14. Dezember 2016

Alle Jahre wieder - Weihnachtskarten 2016

Auch in diesem Jahr hat mein Mann wieder gedichtet, damit wir unseren Freunden und Bekannten eine selbstgemachte Weihnachtskarte schicken können. So sieht das Blatt aus. Es wird gefaltet und in die beklebte Karte eingelegt. Weil Ihr auf dem Foto vermutlich den Text nicht lesen könnt, hab ich in kopiert.






Es weihnachtet sehr...

Unsere Weihnachtswünsche senden wir per SMS,
das spart viel Zeit und macht weniger Stress.

Festlicher Schmuck und Gaumenschmaus
bringt uns „Catering Schmutzli und Klaus“ ins Haus.

Den Plastikbaum und die Krippe mit Gottes Sohn
gab es für 49 Euro bei Amazon.

Unter dem Weihnachtsbaum liegt auf Facebook virtuell,
das Christkind in einem hellen Schein so grell.

Hoffentlich vergisst Du am Heiligen Abend nicht,
uns zu senden per Whatsapp ein Gedicht.

Hast Du Interesse an unserem Weihnachtsprogramm,
dann schau doch einfach bei Instagram.

Kannst Du nicht warten auf den Weihnachtsmann,
ruf doch einfach bei Zalando an.

Es ist in der Heiligen Nacht ein Ross*entsprungen,
haben wir geübt und auf Karaoke gesungen.

Wir haben es mit dem Iphone aufgenommen,
zum Posten sind wir leider noch nicht gekommen.

Zur Mitternachtsmesse in den Vatikan
beamen wir uns, sofern dass Vati kann.

Sonst wird eben Mutti versuchen,
online im Petersdom ein paar Plätze zu buchen.

Sollte das dann auch nicht gehen,
werden wir alles auf Youtube ansehen.

Nein, nein das ist bei uns noch nicht so weit,
wir feiern wie früher unsere Weihnachtszeit.
Schön traditionell wie in alten Zeiten
so wird es uns viel Freud bereiten.

E schöns Fescht und e guete Rutsch wünscht


* Ross hat er extra mit zwei s geschrieben!

und dann hab ich für eine Strickkollegin noch eine Karte gebastelt.